Language Technology – 3 Fragen an Andreas Schmidt
Über Sprachtechnologie, Vertrauen und Effizienz
Andreas Schmidt, Head of Language Technology bei Syntax, beobachtet technologische Entwicklungen kontinuierlich und sorgt dafür, dass wir neue Lösungen gezielt in unsere Software- und Prozesslandschaft integrieren. Sein Ziel ist höchste Qualität, mehr Effizienz und ein optimales Kundenerlebnis – mit klarem Fokus auf den Human-Centered-Ansatz. Was das genau bedeutet? Wir haben ihm drei Fragen dazu gestellt.
Was versteht man unter Language Technology?
Andreas Schmidt: Language Technology – oder Sprachtechnologie – bezeichnet digitale Lösungen, die zur Verarbeitung und Verbesserung sprachbezogener Dienstleistungen eingesetzt werden.
Bei Syntax kommt sie in unseren drei Kernbereichen zum Einsatz: Übersetzen, Dolmetschen und Texten. Sie umfasst unter anderem Translation-Management-Systeme und sogenannte CAT-Tools (CAT = Computer Assisted Translation) mit Funktionen wie Translation Memory, maschineller Übersetzung und Terminologie-Management. Diese Technologien sind bereits seit Jahren etabliert und fester Bestandteil unserer Arbeit.
Aktuelle Entwicklungen konzentrieren sich auf die Automatisierung, Anbindungen an Kundensysteme (zum Beispiel Content-Management-Systeme) und die Anwendung künstlicher Intelligenz – etwa für Spracherkennung, Video-Untertitelung, Texterstellung oder automatisierte Qualitätssicherung. Auch das automatische Post-Editing von KI-generierten Inhalten wird immer wichtiger.
Das übergeordnete Ziel bei der Nutzung neuer Technologien bleibt bei Syntax klar: höhere Effizienz, tiefere Kosten und gleichbleibende oder bessere Qualität. Deshalb sind Sprachtechnologien in nahezu alle unsere Prozesse integriert.
Wie beeinflusst technologischer Wandel das Kundenerlebnis bei Syntax?
Andreas Schmidt: Eine wichtige Frage. Technologischer Wandel ist ein ständiger Begleiter unserer Branche – und hat mit dem Aufkommen KI-basierter Lösungen deutlich an Dynamik gewonnen. Gleichzeitig ist das Thema im öffentlichen Bewusstsein angekommen und in den gesellschaftlichen Fokus gerückt.
Bei Syntax streben wir danach, immer auf dem neusten technologischen Stand zu sein, um die steigenden Anforderungen des Marktes zu erfüllen. Doch Technologie war für uns nie Selbstzweck – und wird es auch künftig nicht sein. Wir verfolgen einen sogenannten Human-Centered-Ansatz. Das bedeutet, dass wir Technologie so nutzen, dass Sie uns Menschen bestmöglich unterstützt, ohne im Vordergrund zu stehen. Kundenbetreuung, Projektmanagement und Technologie gehen bei uns Hand in Hand. Deshalb haben wir kürzlich unsere internen Strukturen und Ressourcen in der Schweiz gezielt erweitert – sowohl im Bereich Technologie als auch im Projektmanagement.
Die Gründe, sich für eine Zusammenarbeit mit Syntax zu entscheiden, bleiben somit auch in Zukunft unverändert: eine vertrauensvolle, effiziente Zusammenarbeit, höchste Qualitätsstandards – und der persönliche Kontakt. Feste Ansprechpersonen im Projektmanagement, der direkte Austausch mit unseren Sprachprofis und individuell abgestimmte Arbeitsabläufe bilden den Grundstein unserer Sprachlösungen, die unsere Expertise und unsere Kunden in den Mittelpunkt stellen.
Wie sieht die Zukunft bei Syntax in Bezug auf Technologie aus?
Andreas Schmidt: Kontinuierlicher Wandel bleibt eine Konstante. Mit der gezielten Erweiterung in den Bereichen Technologie und Projektmanagement haben wir bei Syntax die nötigen Voraussetzungen geschaffen, um sowohl den Sprachtechnologien als auch der Qualitätssicherung die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. KI hilft uns dabei, bestehende Prozesse fortlaufend zu optimieren und die Qualität unserer Leistungen weiter zu verbessern.
Für unser Kundenportal entwickeln wir aktuell neue KI-gestützte Funktionen. Im Gegensatz zu den frei verfügbaren Anwendungen werden diese in einer datenschutzkonformen und kontrollierten Umgebung laufen und firmenspezifisch individualisiert werden können. Parallel dazu entwickeln wir eine KI-basierte Toolbox, die unser Projektmanagement und unsere Sprachteams bei zeitintensiven Aufgaben entlasten soll, um ihnen an anderen Orten Freiraum zu schaffen.
Begriffe wie «KI» und «automatische Übersetzung» werden häufig mit «schneller» und «günstiger» gleichgestellt. Doch Sprache ist und bleibt komplex. In vielen Fällen genügen automatisch erzeugte Texte bereits – auch, weil die Akzeptanz geringerer Textqualität durch die Gewöhnung an KI-generierte Inhalte wächst. Gleichzeitig bleibt eine Fülle von Anwendungsbereichen bestehen, in denen höhere oder höchste Qualität und perfekte Sprache unverzichtbar sind. In diesen Fällen ist der Mensch auch in Zukunft nicht wegzudenken. Bei Syntax bestimmen wir gemeinsam mit unseren Kunden, welche Sprachlösung und welcher Prozess die Ansprüche eines Auftrags erfüllen.
Der Grundsatz von Syntax bleibt, dass Technologie auf menschliches Urteilsvermögen treffen muss. So garantieren wir Qualität, der man vertrauen kann.
Zürich, Juni 2025